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Abschiedsblog – Morgen geht es los!
Lesezeit: 4 MinutenEinmal kurz nicht aufgepasst, da ist das Jahr auch schon rum. Fünf Seminare, unzählige Veranstaltungen und zwei Projekte später finde ich mich in meinem mittlerweile gewohnten Arbeitsumfeld vor dem Computer im Juli 2022 wieder und verfasse meinen Abschiedsblog. Es sind noch knappe drei Wochen, die ich hier verbringen werde, aber die Zeit verfliegt so schnell, dass ich gefühlt schon wieder mit einem Bein vor der Tür stehe. Ich war in dem letzten Jahr zwar kein ambitionierter Blogschreiber, aber einen Abschiedsblog gibt es dann doch noch.
Hätte mir vor einem Jahr jemand gesagt, was alles in nur 12 Monaten passieren kann, hätte ich das definitiv nicht für möglich gehalten. Ich versuche so gut wie möglich in diesem Blog festzuhalten, was alles so im vergangenen Jahr passiert ist. Ich gebe allerdings keine Garantie auf Vollständigkeit und beschränke mich auf das, was mir besonders in Erinnerung geblieben ist. Also gut: Dann springe ich einmal zum Juli 2021.
„Morgen geht es los und mein Freiwilligendienst fängt endlich an!“
Besser hätte mein Einstieg nicht laufen können: Ich war an meinen ersten Arbeitstagen nämlich keineswegs im Büro, sondern habe bei den Konzerten Jazz & Weltmusik an unserem Infostand mitgeholfen und konnte sehr anschaulich die ersten Eindrücke in meinem Freiwilligendienst sammeln. Mir gefiel die Musik und ich dachte mir, dass sich das Jahr eigentlich schon ab dem ersten Tag gelohnt hatte. Der August ging dann geprägt vom Kosmos der Eine Welt Tage weiter. Veranstaltungen besuchen; Veranstaltungen dokumentieren; Veranstaltungen bewerben und erstmal ankommen.
Ab September kam dann meine neue Chefin Stephanie mit an Bord des Forums und die kommenden Monate waren mit vielen administrativen Aufgaben versehen: das Büro von analogen auf digitale Abläufe umstrukturieren; Fabi bei der Einarbeitung von Stephanie unterstützen; Themen für Social Media Beiträge recherchieren und sich dort einlesen.
Im Oktober kam es dann überraschend zu einem meiner Highlights in meinem Jahr: Da eine Teilnehmerin abgesprungen war, konnte ich mit zum European Youth Event nach Straßburg fahren und dort das europäische Parlament an einem Wochenende besuchen. Es war eine bunte, spannende und nach 1 ½ Jahren Pandemie für mich sehr überwältigende Veranstaltung. Dort waren tausende junge Menschen zwischen 16 und 30 Jahre aus allen EU-Staaten und darüber hinaus vertreten und man ist schnell mit den Teilnehmenden ins Gespräch gekommen. Man konnte spannenden Podiumsdiskussionen zuhören, seine Fragen an die MEP’s stellen, Workshops zu aktuellen politischen Themen besuchen oder einfach nur die harmonische Atmosphäre des Festivals genießen und sich das Parlament und die Stadt anschauen.
Das Jahr 2021 neigte sich immer mehr dem Ende entgegen und die Eine Welt Tage fanden schließlich bei einem Konzert mit lateinamerikanischer Musik im Zakk ihren Ausklang. Neben der Musik diente der Abend auch noch als Infoveranstaltung über die Gemeinschaft um die Klimaaktivistin Patricia Gualinga und dem Kampf zur Erhaltung des Regenwaldes. Zu guter Letzt endete das Jahr mit der Veranstaltung Afghanistan, wie weiter?, bei der über die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan im Sommer 2021 informiert und diskutiert wurde.
2022 wurde eingeläutet und die Pandemie hatte seit Dezember 2021 auch wieder mehr die Überhand gewonnen, was die Arbeit nun wieder verstärkt auf das Büro verlegt hatte. Das neue Jahr startete mit der Planung und den Fragen, wo es inhaltlich hingehen soll und was alles in den kommenden 365 Tagen ansteht. Wir haben einen Planungstag in der Zentralbibliothek eingerichtet um genau diese Themen zu besprechen. Besonders in den Fokus rückte nun das Projekt und der anstehende Relaunch vom Düsseldorf Kaffee. Die Arbeit dazu war oft müßig für mich, da ich nicht selten nach einem mit viel erfolgloser Recherche verbrachten Arbeitstag recht frustriert war. Es war teilweise zäh, aber schlussendlich hat es sich gelohnt und der Kaffee wurde Anfang Mai mit Anwesenheit des Oberbürgermeisters Keller und des Bürgermeisters Hinkel auf dem Marktplatz eingeführt.
Natürlich gab es auch schöne Momente bei dem Projekt, wie zum Beispiel ein Tasting in den Räumlichkeiten unseres Partners der Rösterei VIER. Dort konnten wir den neuen fairen Stadtkaffee in verschiedenen Röstungsstufen probieren und schließlich bewerten.
In der Zwischenzeit haben wir Ende Februar eine Online-Veranstaltung zum Thema feministische Außen- und Sicherheitspolitik mit den drei weiblichen MdBs aus Düsseldorf organisiert. Es wurde eine auf Grund des jüngst ausgebrochenen Krieges gegen die Ukraine sehr fesselnde und mitreißende Veranstaltung, bei der viele spannende und konstruktive Beiträge zu Stande kamen.
Im Mai und Juni ging es dann weiter mit dem Jugendpartizipationsprojekt Move It! und der Erstellung der Texte für die Website und Ausschreibungsunterlagen. Ich wünsche hier schon einmal meiner Nachfolgerin viel Spaß bei dem Projekt, was noch bis März 2023 andauern wird. Da kommt einiges an abwechslungsreichen und interessanten Aufgaben auf dich zu! Dein Jahr wird ganz anders, aber mindestens genauso aufregend, vielseitig und kurz wie meins.
Ganz kurz noch einmal:
An dieser Stelle ist es mir wichtig zu erwähnen, wie planlos ich rückblickend in den Freiwilligendienst und vor allem in meine Einsatzstelle gestolpert bin. Zur Einordnung: Ich wusste beispielsweise nicht, was die SDG’s (Sustainable Development Goals) sind, oder warum der Begriff „Dritte Welt“ nicht mehr in Ansätzen zeitgemäß ist. Ich habe in diesem Jahr die Möglichkeit bekommen, die ich auch sehr gerne wahrgenommen habe, mich mit Themen vertieft auseinanderzusetzen, mit denen ich ansonsten vermutlich nur oberflächlich bis eventuell gar nicht in Berührung gekommen wäre: kulturelle Aneignung, Gendern, Feminismus, Postkolonialismus – zu viele, um alle zu benennen.
Vor allem die Diskussionen und der Austausch darüber mit den Praktikant*innen, Kolleg*innen, meinen Mitteilnehmenden auf den Seminaren oder auch einfach nur allen Menschen, die ich während meines Freiwilligendienstes nur kurz und teilweise einmalig kennenlernen durfte, haben mich in dem vergangenen Jahr sehr inspiriert und vorangebracht. Ich würde schon sagen, dass sich mein Welt- und Wertebild durchaus gewandelt hat und ich habe mich mit diesen ganzen Themen unglaublich gerne auseinandergesetzt.
Ich bin sehr dankbar dafür im Eine Welt Forum Düsseldorf mein Jahr verbracht und den Raum an Möglichkeiten genutzt zu haben, sich auszuprobieren und weiterzubilden. Ich werde es nicht vergessen.
„Es ist eine gefährliche Sache, Frodo, aus deiner Tür hinauszugehen. Du betrittst die Straße, und wenn du nicht auf deine Füße aufpasst, kann man nicht wissen, wohin sie dich tragen.“ (J.R.R. Tolkien: Herr der Ringe)