Für fairen Kaffeehandel

Nachhaltigkeit bzw. nachhaltige Entwicklung bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden. Dabei müssen alle Dimensionen der Nachhaltigkeit gleichwertig betrachtet werden: Wirtschaftliche Effizienz, soziale Gerechtigkeit und ökologische Tragfähigkeit (BMZ, 2022).

In der 2015 verabschiedeten Agenda 2030 für eine nachhaltige Entwicklung haben die Vereinten Nationen einen Fahrplan für die Zukunft aufgestellt, mit dem Bestreben zur Bekämpfung der Armut, Reduzierung von Ungleichheiten und Schutz der Umwelt. Er gilt als Wegweiser für eine gerechtere Zukunft und wird auch als „Weltzukunftsvertrag“ bezeichnet. Mit diesem Vertrag verpflichten sich die Staaten dazu, allen Menschen bis zum Jahr 2030 ein Leben in Würde zu sichern. Die Agenda 2030 ist das erste internationale Abkommen, in dem das Prinzip der Nachhaltigkeit mit der Armutsbekämpfung und der ökonomischen, ökologischen und sozialen Entwicklung verknüpft wird (weitere Informationen unter 17ziele.de).

Die Agenda 2030 besteht aus 17 konkreten Zielen (Sustainable Development Goals, kurz: SDGs) und richtet sich an Staaten, Unternehmen, Privatpersonen und an die Wissenschaft.

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Alle 17 Ziele berücksichtigen die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit: Soziales, Ökologie und Ökonomie. Anhand dieser Dimensionen lassen sich Leitlinien für nachhaltiges Handeln ableiten. Gemäß des Drei-Säulen-Modells ist eine nachhaltige Entwicklung nur zu erreichen, wenn alle drei Dimensionen zu gleichen Teilen Beachtung finden. Umweltbezogene, wirtschaftliche und soziale Ziele müssen gleichzeitig und gleichwertig umgesetzt werden, damit sie sich gegenseitig positiv beeinflussen können und eine nachhaltige Entwicklung stattfinden kann.

Nachhaltige Entwicklung und fairer Kaffeehandel

Neben den offensichtlichen Zielen, wie SDG 8 (Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum) und SDG 12 (Nachhaltiger Konsum und Produktion), leistet der faire Handel auch einen wichtigen Beitrag zu anderen Handlungsfeldern, wie zum Beispiel der Bekämpfung von Armut und Hunger oder der Ermöglichung hochwertiger Bildung. Diese Entwicklungen sind dringend nötig, denn der globale Kaffeehandel gilt nach wie vor als äußerst ungerecht. Es leiden dabei vor allem die Produzent*innen, denn nur etwa 10 % (Global Coffee Baromter, 2018) des weltweiten Kaffeeumsatzes verbleibt im Anbauland. Die niedrigen Löhne und schwankenden Börsenpreise führen zu unfairen Lebensbedingungen. Hinzukommen die Auswirkungen des Klimawandels, die Pflanzenkrankheiten begünstigen und zu Ernteausfällen führen können. Einen Weg zu mehr Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit bietet der Faire Handel.

Der Düsseldorf Kaffee ist…

…wirtschaftlich nachhaltig:

Bei der Partnerschaft zwischen der Rösterei VIER und der Rononi Kooperativen handelt es sich um eine langfristige Beziehung auf Augenhöhe mit dem Ziel, das wirtschaftliche Wachstum vor Ort zu stärken und den fairen Handel zu fördern. Die Rösterei unterstützt die Kooperative bei der Qualitätsverbesserung und Prozessoptimierung. Während ihren Verhandlungen einigen sie sich auf einen fairen Einkaufspreis, der über dem Weltmarktpreis liegt und mit dem beide Seiten zufrieden sind. Außerdem verpflichtet sich die Rösterei zur Abnahme der gesamten Erntemenge und zur Zahlung von Vorschüssen, sodass die Planungssicherheit der Rononi gewährleistet und rechtzeitig Investitionen getätigt werden können. Die Rononi bleiben weiterhin unabhängig und sind vertraglich nicht an die Rösterei VIER gebunden.

…ökologisch nachhaltig: 

Die Rononi Kooperative betreibt nachhaltige Landwirtschaft aus dem Bilderbuch. Am Fuße des Kilimandscharo befindet sich auf kleinen Parzellen ein mehrschichtiges System aus verschiedenen Pflanzenarten, die zum einen für eine hohe biologische Vielfalt sorgen und gleichzeitig eine optimale Nutzung der Fläche garantieren. Durch ihr nachhaltiges und schonendes Anbauverfahren bleibt der Lebensraum bedrohter Tier- und Pflanzenarten weiterhin erhalten und gleichzeitig kann die Ernährungssicherheit und Wirtschaftlichkeit der Region gestärkt werden. Das Verfahren gilt als eine naturbasierte Lösung für eine optimale Nutzung der Fläche und als wichtiges kulturelles Erbe der Region, die auch von der UN als Globally Important Agricultural Heritage System (GIAHS) ausgezeichnet wurde. Zusätzlich setzt sich die Rösterei VIER für die Umsetzung eines Bewässerungssystems für die Kooperative ein und errichtete Biogasanlagen, was einen komplett CO2-neutralen Transport bis nach Düsseldorf ermöglicht.

…sozial nachhaltig:

Für die Community stellt die Landwirtschaft ein wichtiges kulturelles Erbe dar. Der Düsseldorf Kaffee dient der Community als sichere Einnahmequelle, wodurch sie sich auf ihre Tradition und die Qualität ihrer Produkte fokussieren können und eine langfristige Perspektive haben. Die direkte Zusammenarbeit gewährleitet einen persönlichen Austausch, bei dem auf die Bedürfnisse der Kooperative eingegangen werden kann. Durch die gleichberechtigte Partnerschaft hat die Kooperative die Möglichkeit, Preise und Kriterien aktiv mitzubestimmen. Die Rösterei unterstützt die Rononi bei Weiterbildungen, Formulierungen von Qualitätsstandards und bei der Integration in Netzwerke. Dieses Wissen hilft der Kooperative sich langfristig am Markt zu halten.

Inwieweit erfüllt der Düsseldorf Kaffee die 10 Standards der World Fair Trade Organization (WFTO)? Hier erfahren Sie mehr: