Was haben RepairCafés mit globaler Gerechtigkeit zu tun?
Lesezeit: 2 MinutenRessourcen. Menschenrechte. Energie. Lieferketten. Partizipation.
Die Liste an Themen, die Eine-Welt-Arbeit und Reparatur-Initiativen verbindet, ist lang. Entsprechend leicht fiel dem Eine Welt Forum Düsseldorf und seinen Gästen GarageLab e.V. und Weltveränderer e.V. die Antwort auf die Frage, was Repair-Cafés und globale Gerechtigkeit miteinander zu tun haben.
Kaputte Geräte landen oft viel zu schnell im Müll. Statt sie zu reparieren, kaufen wir neu und übersehen dabei, dass in jedem Handy, Toaster oder Kopfhörer Rohstoffe stecken, deren Abbau massive ökologische und soziale Folgen hat. Wer genauer hinschaut, erkennt: Die Wegwerfkultur im Globalen Norden und die ungerechten Lieferketten im Globalen Süden sind eng miteinander verbunden. Repair-Cafés setzen hier an. Sie machen sichtbar, dass ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen nicht nur technische Fragen berührt, sondern auch globale Verantwortung.
Auch wenn die Energie der Zukunft aus Wind, Sonne und Co. kommt: Natürliche Ressourcen bleiben begrenzt. Seltene Erden und Metalle werden immer stärker nachgefragt, nicht zuletzt für nachhaltige Technologien. Mit ihrer Förderung gehen jedoch oft Konflikte, Ausbeutung von Mensch und Natur und neue Abhängigkeiten einher. Mögliche Alternativen liegen in Kreislaufwirtschaft, Reparatur und Recycling.
Der Düsseldorfer GarageLab e.V., 2024 mit dem Umweltpreis ausgezeichnet, stellte seine Projekte vor – allen voran das RepairCafé, das nachhaltiges Wirtschaften auf lokaler Ebene greifbar macht. Die Referentinnen berichteten von ihren Erfahrungen und kamen mit dem Publikum ins Gespräch über Wege zu einem bewussteren Umgang mit Rohstoffen und über konkrete Handlungsmöglichkeiten.
In der Veranstaltung, die das Eine Welt Forum Düsseldorf im Juni organisiert hat, gaben Vertreter*innen von GarageLab Düsseldorf und Weltveränderer e.V. Einblicke in ihre Arbeit. Dabei wurde deutlich, dass Reparatur weit mehr bedeutet, als ein Gerät wieder zum Laufen zu bringen: Es geht um Selbstwirksamkeit, Bildung und Teilhabe. Repair-Cafés eröffnen niedrigschwellige Räume, in denen Menschen ihr Wissen teilen, voneinander lernen und über die Hintergründe unserer Konsumkultur ins Gespräch kommen.
Das Fazit der Diskussion ist klar: Repair-Cafés sind Orte, an denen ökologische, soziale und politische Dimensionen zusammenfließen. Sie vereinen Ressourcenschonung mit globalem Denken, machen Nachhaltigkeit praktisch erlebbar und haben das Potenzial, eine echte Kultur der Reparatur und Wertschätzung zu prägen.
Die Referentinnen: Claudia Ernst und Kristin Parlow (GarageLab e.V.)
Moderation: Harald Kreutzer (Eine-Welt-Fachpromotor für Ressourcengerechtigkeit, Weltveränderer e.V.)
„Ressourcen, reparieren & recyclen – was Repair Cafés mit globaler Gerechtigkeit zu tun haben “ war ein digitaler Vortrag mit Austausch des Eine Welt Forum Düsseldorf, organisiert durch die damalige FSJ-P-lerin Pia Monz.
Wir danken allen Beteiligten für ihre spannenden Perspektiven!
Ebenfalls Teil der Online-Reihe zu Energie- und Ressourcenwende weltweit war die Veranstaltung „Die Energie der Zukunft? Grüner Wasserstoff zwischen Klimaneutralität und kolonialen Kontinuitäten“.