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01.10.2016 16:30 - 16:30 Uhr
Information
Film
Veranstalter:
Metropol- Düsseldorfer Filmkunstkinos Brunnenstr. 20 Düsseldorf
Mirar Morir
In Iguala, Bundesstaat Guerrero, Mexiko, wurden in der Nacht vom 26. zu 27. September 2014 mehr als 180 Personen direkte Opfer von Menschenrechtsverletzungen: Sechs wurden ermordet, 40 verletzt und 43 Lehramtstudenten der ländlichen Lehramtsschule „Isidro Burgos“ in Ayotzinapa wurden verschlaeppt und gelten seitdem als vermisst. Die Angriffe wurden unter anderem von der kommunalen Polizei, der Polizei des Bundeslandes und der Bundespolizei unter Beobachtung der mexikanischen Armee durchgeführt.
Eine unabhängige Expert_innen-Gruppe der Interamerikanische Kommission für Menschenrechte (kurz GIEI) untersuchte den Fall ein Jahr lang. Dabei widerlegt sie die Version des mexikanischen Staates und wies auf gravierende Unregelmäßigkeiten der Untersuchungsarbeit durch die mexikanische Behörden hin – etwa Folter und Fehler bei der Spurensicherung. Der mexikanische Staat verhindert also die Klärung des Falls und die Bestrafung der Täter_innen. Das Schicksal der verschleppten Studenten bleibt weiter ungewiss.
Der Dokumentarfilm „Mirar Morir“ („Sterben Sehen“) von Temoris und Coizta Grecko behandelt die Rolle des mexikanischen Militärs in der Geschichte der 43 Verschleppten. Der Film widerlegt die offizielle, staatliche Version, die den Fall „Ayotzinapa“ zu einem rein lokalen Problem machen will. Dazu behaupten Regierung und Staatsanwaltschaft, die massive Anwesenheit von Bundespolizei und Militär rund um den Tatort sei rein zufällig gewesen. Der Film zeigt stattdessen, dass es sich um ein Verbrechen handelt, an dem alle Ebenen der Polizei und des Militärs aktiv beteiligt war. Mit ihrem Film haben Temoris und Coizta Grecko eine beeindruckende journalistische Arbeit vollbracht – und nicht zu Letzt auch eine sehr mutige, denn Mexiko gilt weltweit als eines der gefährlichsten Länder für kritische Journalist_innen.
Aus Anlass des 2. Jahrestages der Angriffe und der Verschleppungen von Iguala wollen wir die Erinnerung an unsere 43 Companeros aus Ayotzinapa lebendig halten, da wir wissen, dass das kollektive Gedächtnis eine entscheidende Rolle bei der Suche nach Wahrheit, Gerechtigkeit und Wiedergutmachung spielt. Wir beteiligen uns daher mit der Filmvorführung und einer Aktion an den weltweiten Aktionen.
Eine Veranstaltung von ¡Alerta! – Lateinamerika Gruppe Düsseldorf, den Düsseldorfer Filmkunstkinos und dem Informationsbüro Nicaragua im Rahmen der 32. Düsseldorfer Eine-Welt-Tage