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01.01.1970 00:00 - 00:00 Uhr
Konzert
Veranstalter:
Jazzschmiede Himmelgeisterstr. 107 40225 Düsseldorf
Ibrahim Keivo (Syrien/ Deutschland)
Ibrahim Keivo wurde 1966 in einem yesidisch-kurdischen Dorf in der Nähe der Kleinstadt Hassakeh in Nordsyrien geboren. Er ist Sohn einer armenischen Familie, die den Völkermord überlebt hat. Er wuchs im Dreiländereck, wo sich altes syrisches Land (Al-Jezireh = Die Insel) mit mesopotamischen und vorderasiatischen Kulturen treffen : eine Kulturlandschaft mit reicher Vergangenheit, in der eine Vielzahl von Religionen praktiziert und ebenso viele Sprachen und Dialekte gesprochen wurden.
Seit seiner frühsten Jugend führte Ibrahim Keivo’s Mutter ihn in die armenischen Gesänge ein, die sie aus ihrer Heimat mitgebracht hatte. Sie war für ihn auch die erste Lehrerin, die ihm Lieder beibrachte, die auf Türkisch, Kurdisch und Mardalli (dem arabischen Dialekt aus der Stadt Mardin) gesungen und gespielt wurden. Die uralte Stadt Mardin liegt im Südosten der Türkei, wenige Kilometer nördlich der Grenze zu Syrien und nicht weit bis zur Grenze des Irak. Sie war zu Zeiten des Genozid Zwischenstation für viele Armenier, bevor sie Zuflucht und Exil in der ganzen Welt fanden.
Mit der Ankunft in Nord-Syrien begegnete die Familie auch neuen Kulturtraditionen: den Beduinen, die Keivo sehr inspirierten. In ihrer Kultur sind Elemente der ältesten Zivilisationen und Religionen der Menschheit lebendig geblieben: die assyrische Kultur mit der aramäischen Sprache. Er begegnet aber auch der syrische Sprache (die mit der heutigen Sprache in Syrien, dem Arabisch nichts zu tun hat), dem orthodoxen Christentum, der Kultur der Yeziden, einer alten Naturreligion, die von den in der Region lebenden Kurden praktiziert wurde und deren heiligster Ort, der Lalish Tempel im heutigen Mosul (dem alten Ninive im Irak) liegt.
Ibrahim Keivo war ein Zeitzeuge und wissbegierig-neugieriger Schüler der kulturellen Vielfalt in Nordsyrien. Mit der Unterstützung der Familie erhielt er seine erste Buzok, eine Langhalslaute. Bald darauf ging er nach Aleppo, der Hauptstadt der traditionellen arabischen Musik, um am dortigen Konservatorium zu studieren. Während seines Aufenthalts in Aleppo machte Keivo eine Begegnung, die einen Wendepunkt in seiner Karriere bedeutete: er traf den Komponisten und Musikwissenschaftler Nouri Iskandar, der spezialisiert auf syrische Musik war.
Im Klangkosmos singt er Lieder über die Liebe, Freude, Trauer, Ernte. Hochzeitslieder, rituelle Lieder, Mythen. Er singt auf arabisch in verschiedenen Dialekten und Sprachen und begleitet sich selbst auf Saiteninstrumenten.