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23.09.2014 17:00 - 17:00 Uhr
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Sonstiges
Veranstalter: Theater im Brauturm
Theater im Brauturm Aachener Straße 24-26 50674 Köln
Deutsch sein und schwarz dazu
Am 15. Januar 1925 als jüngster Sohn eines Kameruners und seiner deutschen Frau in Berlin geboren, wächst Theodor Michael nach dem Tod seiner Mutter im Jahre 1926 bei Pflegeeltern auf. Als Betreiber einer „Völkerschau“ setzen diese ihn schon im Alter von vier Jahren als schwarzen Komparsen ein. 1939 macht er seinen Volksschulabschluss. Eine weiterführende Schulbildung bleibt ihm jedoch aufgrund der rassistischen Nürnberger Gesetze verwehrt. So verdingt er sich als Hotelpage, Zirkusdarsteller und als Statist in kolonialen Propagandafilmen der UFA. Der Dokumentarfilm PAGEN IN DER TRAUMFABRIK – SCHWARZE KOMPARSEN IM DEUTSCHEN SPIELFILM, in dem auch seine Schwester Juliana auftritt, erzählt davon. 1943 in ein Arbeitslager nahe Berlin eingewiesen wird er 1945 von der Roten Armee befreit. Auch in der Nachkriegszeit hat Theodor Michael Schwierigkeiten, als schwarzer Deutscher seine Familie zu ernähren. Er arbeitet als Schauspieler bei Theatern und Rundfunk bis er schließlich auf dem zweiten Bildungsweg ein Studium nachholen kann. Anfang der 1970er Jahre wird er als Experte für Afrika beim BND angestellt. In seiner 2013 erschienenen Biographie DEUTSCH SEIN UND SCHWARZ DAZU – ERINNERUNGEN EINES AFRO-DEUTSCHEN beschreibt er seinen ungewöhnlichen (Über)Lebensweg und sein Engagement in der afro-deutschen Community.